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I-1989


Die erste Tour nach Südafrika wurde mal eben spontan im Unireisebüro in Bochum Ende 88 gebucht. Wir, Dagmar und ich, wollten uns nur erkundigen was ein Flug kostet. Heraus kamen wir mit 2 Tickets von Luxavia, Buszubringer ab Mannheim, für die nächsten Frühjahrssemesterferien 89. Ich glaube 600,- DM plus irgendwas hat ein Ticket damals gekostet. Wir waren unter 25 und es gab den Studententarif für uns. Und haben bei dem Preis gleich zugeschlagen.

Ihre Cousine, das war unsere Anlaufstelle, wußte jedoch noch garnicht, dass wir kommen...und die Eltern nicht das wir fliegen. Apartheid - sie war damals noch dort die regierende Macht. Was würde uns erwarten als Weiße? Wir wollten 2 Wochen in Kapstadt verbringen, relaxen, Strandurlaub machen und 2 Wochen reisen. Aber wohin und wie?

Dann war es endlich soweit. Von Mannheim mit dem Bus nach Luxemburg, mit Luxavia über Joburg nach Cape Town. Unser Plan stand mittlerweile auch: 1 Woche Cape, dann Richtung Joburg und über Lesotho nach Durban und an der Küste wieder zurück; erst nachdem man die Strecke gefahren ist weiß man wie lang sie ist...mehr als 4.000 km haben wir damals gemacht. Eine Woche vor unserer Ankunft haben sie, werbewirksam/medienträchtig, "Mirror eggs" auf einer Autohaube gebrutzelt. Es hat mehr als 30°C und Kapstadt ist einfach nur toll. Wir wohnen in der Wandelstreet und gehen fast täglich über den Park in die City, fahren ans Kap, an die Uni, sehen die Apartheid und die Wachmänner dazu, an jeder Eingangstür (fast so wie in Bogota heute) welchen Geschäftes auch immer. Das Hard Rock Cafe gibt es noch, BYO ist eine ganz neue, alternative Getränkeauswahlmöglichkeit, Landudno, Langebaan, .... sind unsere Ziele.

Die Woche verfliegt. Dann nehmen wir unseren weißen Japaner und die Fahrt geht Richtung Hannover.
Spät am Abend kommen wir an. Das Hotel ist zwar noch geöffnet aber Essen gibt es keines mehr. Nach einer kleinen Diskussion und dem Plädoyer für das Verständnis von Touris kommt später ein Zimmermädchen und hat zwei reichhaltige Teller, die keinen Wunsch offen lassen, für uns dabei. Totmüde aber auch gut gestärkt fallen wir danach einfach ins Bett. Etwas unentschlossen geht es dann in die Berge von Lesotho. Maseru ist das Ziel...aber wir bleiben nicht lang, nur zur Durchfahrt, die Armut macht uns Angst. Überall Kinder die Betteln kaum das sie das Auto auch nur sehen, Schrittgeschwindigkeit - mehr geht garnicht. Wenn ich Millionen hätte würde ich hier gerne eine dagelassen. [Die Homelands die wir später besuchen, Transkei, Ciskei,...sie sehen alle ähnlich aus. Umtata mit seine Uni ist sicher eine große Stadt aber dennoch schaut die Armut um jede Straßenecke. Bei einem späteren Besuch hat man uns geraten diese Route zu meiden, da erst ein paar Tage zuvor Touris ermordet worden sind...falsches Auto gefahren].

Wir fahren, enttäuscht, von der Realität eingeholt, über Ladysmith nach Durban. Mehr schon eine asiatische als afrikanische Stadt, durch die vielen Inder die sich hier niedergelassen haben (Gandhi läßt grüßen), Portugisisches Restaurant, Ocean Park, ein 5-Sterne-Hotel (mit einer Auswahl an Frühstücksbufett die ich bis dato nie wieder gesehen habe & ungezähltem Personal für jeden Tisch), tollen Stränden und vielem mehr, erwartet uns. Nach ein paar Tagen lassen wir die Großstadt hinter uns.

Gonubi Mouth ist das Ziel... und da haben wir dann erstmal eine Ruhepause eingelegt. Schöne kleine Stadt damals, kleines Hotel und einfach nur Strand, Sonne und Faulenzen.

Von Gonubi geht es wieder zurück nach Cape Town. Outshorn, Plettenberg, Knysna... über die Garden Route zurück. Sicher eine der schönsten, damit natürlich auch (leider) touristischsten Gegenden in SA. Outshorn mit seinen Straußen war Jahre später wieder ein Ziel und es hat sich nichts groß verändert. Die Straußenfarmen laden zum Wissenstransfer zu diesen Tieren ein [80kg kann ein Ei ohne Problem aushalten - gerne immer wieder mit Besuchern demonstriert, 45 min dauert es um eines dieser Eier weich, 90 min um es hart zu kochen. Es wird eigentlich alles, Fleisch, Federn,... des Tieres genutzt. Das Fleisch, ähnliche Konsistenz wie Rind aber weniger Fett und etwas feiner im Geschmack, natürlich zu essen (i.d.R. Steak), die Federn zum Beispiel als Staubwedel. - Mittlerweile gibt es auch Farmen in D, wie z.B. in Essen, die ebenfalls Eier und auch Fleisch anbieten; einfach mal testen. - Das Reiten auf ihnen wird ebenfalls, wenn gewünscht, demonstriert. Ob des Sinns dahinter - lieber nicht gefragt. Die Historie sagt, dass viele Strauße, nach dem Fund von Diamanten in deren Mägen - sie führen Steine in den Mägen mit sich, die zur Zerkleinerung der Nahrung benötigt werden - getötet wurden. Zum Glück war die Ausbeute nicht entsprechend groß....]
Die in der Nähe liegenden Tropfsteinhöhlen laden ebenfall zu einem Besuch ein und sollten ein fester Bestandteil eines Besuches der Region sein. (Bilder folgen noch).

Zurück in Cape Town folgten Besuche an der Uni, div. Parties mit den damaligen Kommilitonen sowie Fahrten zum Kap und den auf dem Weg dahin liegenden Vororten, sowohl mit dem Auto wie auch mit dem Motorrad. (Heute wird die Cobra bevorzugt. :-)) "BYO" - Restaurants waren damals eine für uns als Europäer seltene und unbekannte Art sich sein Bier oder seinen Wein kredenzen zu lassen. (Später in Australien ein Umstand der dann schon als bekannt verbucht wurde). Oder auch die Ladies-Bar die wir nördlich von Hannover (viele Deutsche Städtenamen sind hier unten zu finden, i.d.R. von den Auswanderern aus der entsprechenden Deutschen Stadt herrührend) kennenlernten. Es gab auch eine "Mans-Bar" welche doch und dies ausschließlich den Männern vorbehalten war; in der Ladies-Bar hingegen durfte "Mann" ebenfalls Platz nehmen. Warum die Separierung? Die Frauen sollten von dem ggf. abfälligeren Sprachgebrauch der Männer geschützt werden. Sicher nicht der einzige Grund wie man sich unschwer denken kann, ....oder?

Ein tolles Land, damals noch in der Apartheid gefangen (Gillan mit "South Africa" läßt grüßen), ohne erkennbare Tendenzen das es in einigen Jahre beendet sein würde. Die geführten Gespräche mit den schwarzen Süd-Afrikaanern, lies zwar erkennen, dass es unterschiedliche Auslegungen, Ansichten, Meinungen... zur Zukunft gab (die Erinnerung an meine Jute-Tasche mit dem Druck "Südafrikas Zukunft ist schwarz" kam und kommt immer wieder mal hoch) aber die Diskussionen kehrten dem täglichen Leben, mit dem Wachpersonal an jedem Geschäft (auch bei dem damals noch existenten Hard Rock Cafe in Cape Town - der Button lebt auch noch...), den Rücken. Zum Glück für alle, dass es mittlerweile anders ist. "Das schönste Ende der Welt" - Klischee... und doch stimmt die Aussage vollkommen (auch wenn wir wissen, das es kein Ende gibt, da die Welt ja eine "Kugel" ist...das mit der Scheibe ist eine andere Geschchte).

Wer damals wie heute vom Flughafen in die Stadt mit dem Auto fährt sieht die "Slums" die sich kilometerlang an der Autobahn erstrecken. 17 Jahre sind vergangen zwischen den ersten, damals unfassbaren, Erlebnissen und den heute, mit klarerem Blick aufgenommenen, Eindrücken. Dies hat sich nicht geändert, noch nicht. Keep strong!



1993

Die 2. Reise. Irgendwie scheint sich eine Art Reihe zu bilden; alle 4 Jahre ging es in die weite Welt (Australien, Südafrika, Interrail, ...)

Hier nun die 2. Reise nach Cape Town.